Knapp 83 Prozent der eingereichten Leistungsfälle in der Berufsunfähigkeitsversicherung werden problemlos bewilligt. In rund einem drittel der Fälle, in denen nicht geleistet wird, sind die Versicherten verantwortlich. Leistungsverweigerungen durch die Versicherer sind folglich ein Vorurteil und die Versicherer deutlich besser als ihr Ruf.
Der häufigste Grund für eine Ablehung der BU-Rente (56 Prozent), dass der Antragsteller den erforderlichen Berufsunfähigkeitsgrad von 50 Prozent nicht erreicht. Weitere 23,5 Prozent sind auf Anfechtungen und Rücktritte zurückzuführen, etwa wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht, d.h. der Versicherte hatte im Antrag vorsätzlich falsche Angaben gemacht. Auf Rang drei landen die Fälle, in denen der erforderliche Prognosezeitraum für die Dauer der Berufsunfähigkeit nicht erfüllt wurde. Das betrifft 12,8 Prozent der Leistungsfälle. Folglich lägen in rund einem Drittel der abgelehnten Fälle die Ursachen beim Versicherten.
Die Regulierung von BU-Leistungen ist langwierig: 183 Tage, also ein halbes Jahr, dauerte die Leistungsprüfung in 2017 durchschnittlich. Ursache sind hier aber nicht Verzögerungen durch die Versicherer sondern die oft lange Dauer, bis die Ärzte ihre Beurteilung vorlegen. Auch Gutachten dauern oft lange. Allerdings sind nur in 7% aller Leistungsfälle Gutachten erforderlich.